Ein erstes Fahrzeug der Baureihe 423 macht heute schon Lust auf die neue S-Bahn. Ab der kommenden Woche wird die lichtgraue S-Bahn im regulären Betrieb eingesetzt.
Das in diesem Jahr vom Verband Region Stuttgart beschlossene Redesign der S-Bahnen ist ab sofort für die Fahrgäste nicht nur in Visualisierungen erlebbar. Seit heute gibt es einen ersten Elektrotriebzug im neuen Außendesign.
„Das lichtgraue Fahrzeug der Baureihe 423 mit den schwarzgrauen Türbereichen sowie den in gelber und blauer Farbe markierten 1. Klasse- und Mehrzweckbereichen wird bereits ab der kommenden Woche im laufenden Betrieb eingesetzt“, sagt Dr. Dirk Rothenstein, Vorsitzender der Geschäftsführung der S-Bahn Stuttgart. Dass bereits ein Jahr vor dem regulären Start ein Fahrzeug im neuen Design zu sehen ist, hat vor allem planerische Gründe: „So können wir Prämissen in der Planung des weiteren Lackierverfahrens besser festlegen“, so Rothenstein weiter.
„Wir freuen uns sehr, dass das beschlossene Redesign nun auch erstmalig sichtbar wird“, sagt Dr. Jürgen Wurmthaler, Leitender Direktor beim Verband Region Stuttgart. „Das neue Außen- und Innendesign wird den Reisekomfort erhöhen und ein reibungsloseres Ein- und Aussteigen ermöglichen.“
Das Redesign der S-Bahn Stuttgart
Der Look der neuen S-Bahn soll den Reisenden nicht nur bei der Orientierung beim Zustieg helfen sondern auch Ausdruck für die Angebotsausweitungen sowie erweiterte Kapazitäten sein. Letztere werden durch das Wachsen der Flotte auf insgesamt 215 Fahrzeuge erreicht. Ab Ende 2021 werden von Hersteller Bombardier Transportation 58 neue Fahrzeuge der Baureihe 430 ausgeliefert, 48 davon kommen 2022 im neuen Außenlook. Bei Bombardier hat in der letzten Woche das Engineering zu den Maßnahmen des Redesigns begonnen. Bis Ende 2023 stehen dort technische Konstruktionen sowie die Umsetzung von drei Prototypen je Baureihe 423 und 430 an. Die im Rahmen des Redesigns beschlossenen Innenelemente für verbesserten Fahrgastservice und Komfort werden anschließend ab 2024 sozusagen in Serie umgesetzt. Der Prozess der Erneuerung muss im laufenden Betrieb stattfinden und wird bis zum Umbau der kompletten Flotte entsprechend mehrere Jahre andauern.
Erste S-Bahn mit neuem, smartem Außendesign
Die neue Innenausstattung
Die Mobilitätsbedürfnisse insbesondere in Großstädten werden immer vielfältiger. Dazu bedarf es Fahrzeuge, die eine flexible Nutzung ermöglichen. Deshalb wird es zukünftig in der neuen S-Bahn statt nur an den jeweiligen Fahrzeugenden zwei zusätzliche Mehrzweckabteile in der Mitte geben. Diese werden für Fahrräder optimiert und bestehen komplett aus Klappsitzen sowie Elementen zum Anlehnen. Zudem können Fahrgäste mit Fahrrädern die Stellflächen von zwei Einstiegstüren aus erreichen, was einen weiteren Vorteil gegenüber den bisherigen Mehrzweckabteilen bedeutet.
Auch bei den Mehrzweckabteilen vorne und hinten im Fahrzeug ermöglicht die veränderte Sitzplatzgestaltung für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen einen erleichterten Zugang.
Besserer Fahrgastservice
Die Perspektive der Fahrgäste auf die Monitore der Reisendeninformation wird verbessert. Dafür sorgen in Zukunft sogenannte Deckengondeln. Insgesamt werden pro Fahrzeug acht Deckengondeln mit je zwei Monitoren installiert, hinzu kommen vier Einzel-Monitore. So sind in einem Kurzzug insgesamt 20 Monitore vorhanden.
Ebenfalls eingeführt wird ein automatisches Fahrgastzählsystem. Dadurch wird künftig unter anderem eine gezielte Prognose zur Auslastung der Züge möglich. Ein Service, der dann auch in unterschiedlichen Informationsmedien angeboten werden soll. Eine weitere wichtige Neuerung sind Steckdosen, die in verschiedenen Bereichen aller Züge zu finden sein werden und für mehr Komfort sowie die notwendige Energie beim Arbeiten und in der Freizeit sorgen.