Fußballprofi wird Gastronom

Antoniy Balakow, der Neffe des ehemaligen VfB-Profis Krassimir Balakow, betreibt beim Ludwigsburger Bahnhof das Celebre. Das Franchise-Unternehmen ist auf Expansionskurs.

In Bulgarien war Antoniy Balakow Profifußballer, in Ludwigsburg ist der 32-Jährige Gastronom. Seit der Neueröffnung im Dezember führt er zusammen mit seiner Ehefrau Stella die Dependance des Franchise-Unternehmens Celebre in der Nähe des Bahnhofs. Wer in die Bar kommt, soll sich fühlen, als sei er im Urlaub in Italien. „Wir möchten das Dolce Vita nach Ludwigsburg bringen und für unsere Gäste besondere Momente kreieren“, sagt Balakow, dessen Nachname aufhorchen lässt – gerade in der Kombination mit Fußball. Antoniy lacht. Ja, Krassimir sei sein Onkel, erzählt er und grinst. Von 1995 bis 2003 hatte der Bulgare beim VfB gespielt.

Für einen Besuch beim Neffen in der Barockstadt hat es dem Onkel noch nicht gereicht, aber Ende des Monats soll Wiedersehen gefeiert werden. Mit allem, was das Celebre an italienischen Genüssen zu bieten hat. Und das sind einige. In der Glastheke reiht sich eine Spezialität an die andere. Cornetti, ohne oder mit Cremefüllungen aus Pistazie, Schokolade oder Mandeln. Pasticcini, knuspriger Blätterteig oder Grande, ein sizilianisches Gebäck – ebenfalls gefüllt mit Cremes in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen. Oder Pantella – eine Art süßer Pizzateig, hergestellt aus Johannisbrotkernmehl, aufgepeppt mit Schokolade aus Modica, einer für ihre Schokolade bekannte Stadt in Sizilien.

Auch wer es herzhaft mag, hat die Qual der Wahl. Arancini, ebenfalls eine Spezialität aus Sizilien, gibt es mit sechs Füllungen. Bolognese – der Klassiker – darf nicht fehlen, aber auch Vegetarier werden fündig. Die frittierten Reisbällchen gibt es beispielsweise auch gefüllt mit einem Mix aus Waldpilzen, Weichkäse und Béchamelsoße oder mit gegrillten Auberginen.

„Unsere Produkte kommen hauptsächlich aus Sizilien. Das fängt beim Urweizen, mit dem das Brot gebacken wird, an und hört bei den eingelegten Tomaten auf“, sagt Giuseppe Nando Benincasa, der Geschäftsführer des 2019 in Fellbach gegründeten Franchiseunternehmens mit inzwischen elf Standorten in Süddeutschland und einem in Barcelona. Weitere sollen folgen: einige im Norden der Republik und einer in Los Angeles.

Apropos Urweizen. Der kommt von Feldern zwischen Modica und Syrakus, der Heimat von Unternehmensgründer Corrado Celebre. „Ohne Chemie und Genmanipulation“, betont Benincasa. Hergestellt werden die Grundprodukte in Sizilien, dann schockgefroren und gefinisht vor Ort. Der Kaffee kommt aus Panama, Brasilien, Mexiko und Peru. „Wir kaufen ganze Parzellen – ohne Zwischenhändler, damit die Kaffeebauern faire Preise erhalten und lassen die Bohnen dann hier in Süddeutschland rösten.“

Das Ergebnis überzeugt – zur Freude von Balakow, der den Kaffee lieben lernte, als er in Italien Fußball gespielt hat. Knapp vier Monate nach der Eröffnung hat das Celebre schon eine ganze Reihe an Stammgästen, die das italienische Barfeeling, aber eben auch die Produkte schätzen und lieben gelernt haben. Vor allem die Latte Pistaccio kommt gut an: Unten Pistaziencreme, dann Kaffee, zu guter Letzt aufgeschäumte Milch.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Entdecke mehr von Enjoy Stuttgart

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen